Mittwoch, 6. Februar 2019

Medien-Phobie gegen Lebensrechtler nimmt pathologische Züge an

In Deutschland wird Beten von manchen als "Aggression" empfunden 
Mathias von Gersdorff

Der Weltuntergang kommt: Lebenschützer ante portas. In diesem Tenor berichten die Medien von links bis rechts inzwischen über „Abtreibungsgegner“ oder sogenannte Lebenschützer – gemeint sind Lebensrechtler – die es wagen, sich auf der Straße zu zeigen.

Die Zeitungen sind nicht mehr in der Lage zu merken, wie lächerlich und grotesk übertrieben ihre Berichterstattung ist.

So berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ am 6 Februar 2019, dass viele Ärzte keine Abtreibungen mehr durchführen würden, weil „Abtreibungsgegner“ vor ihren Praxen beten würden.

Um das zu dokumentieren werden einige Beispiele genannt. 

In Gießen geht es um eine Gruppe von sieben (Sie haben richtig gelesen: SIEBEN) Personen, die eine halbe Stunde (also dreißig Minuten) vor einer Praxis beten will. 

Über dieses Gebetsgrüppchen wurde übrigens auch empört in einer Talkshow im ARD am 3. Februar 2019 diskutiert.

Der FAZ-Artikel behauptet allen Ernsten, dass es auch in anderen Städten solche Gruppen gibt, die den Ärzten Angst machen. Gemeint ist wohl Frankfurt am Main, wo die Initiative „40 Tage für das Leben“ in der Fastenzeit und im Herbst im Durchschnitt wochentags sechs Beter vor einer Beratungsstelle von Pro Familia zum Beten sammelt.

Die FAZ zitiert den entrüsteten Präsidenten der Bundesärztekammer, Frank-Ulrich Montgomery, der von einer „absurden Taktik von sogenannten Lebensschützer“ spricht, „die so ihre kruden religiösen Thesen verbreiten“.

Laut Montgomery fühlen sich Ärzte an den „Pranger gestellt“ und bieten keine Abtreibungen an. 

Man gewinnt den Eindruck, eine Armee von Betern durchzieht Deutschland mit ihren Gebetsaktionen.

Die Wahrheit ist: Solche Aktionen gab es lediglich in Gießen, Frankfurt am Main, Wiesbaden und München. 

In München werden sie vor der Klinik des Abtreibungsarztes Stapf durchgeführt, der öffentlich, beispielsweise im Fernsehen, erklärt, er führe Abtreibungen durch.

Zur Fairness sei hier erwähnt, dass die FAZ im Artikel vom 6. Februar 2019 ausführlich erläutert, wieso die Statistiken der Ärzte, die Abtreibungen durchführen, mit großer Vorsicht zu genießen sind. Abtreibungsaktivisten behaupten stets, Frauen würden kaum noch abtreiben können, weil es keine Ärzte dafür mehr gibt. Dass die offizielle Statistik von 100.000 Abtreibungen jährlich spricht, ignorieren sie.

Der FAZ-Bericht ist das letzte Beispiel eines Stroms von Hetz-Artikeln gegen die Lebensrechtler.

Im Internet finden sich viele solche Artikel zuhauf, auch von der sog. „bürgerlichen“ presse.

So erschien in der „Berliner Morgenpost“ (https://www.morgenpost.de/berlin/article215164415/Berlin-widersteht-dem-Druck-der-Abtreibungsgegner.html) ein Artikel mit der Überschrift „Berlin widersteht dem Druck radikaler Abtreibungsgegner“. Am Anfang wird behauptet: „Wie „Kontraste (Eine Fernsehsendung im Rundfunk Berlin-Brandenburg) berichtet, führen immer weniger Ärzte Abtreibungen durch. Berlin stellt eine Liste mit Ärzten online zur Verfügung“.“ Der Artikel nennt aber kein einziges Fall eines Arztes, der unter Druck gesetzt worden sind. Auch wird nicht erwähnt, ob in Berlin Gebetsaktionen überhaupt stattfinden. Die Hetze gegen die Lebensrechtler wird schlichtweg postuliert ohne sie irgendwie zu begründen. 

Sichtet man die Linke Presse, so stellt man schnell fest, dass Lebensrechtler praktisch zu Unmenschen degradiert werden. 

Für ihren pseudo-ideologischen Kampf zur Etablierung eines falschen Menschenbildes, in welchem das Recht auf Leben des ungeborenen Kindes nicht vorkommt, braucht die Abtreibungslobby offensichtlich einen Feind, welchen sie in der Öffentlichkeit zum absoluten Hassobjekt machen muss. 

Nur durch eine groteske Dämonisierung der Lebensrechtler erlangen die Argumente der Abtreibungsaktivisten eine (scheinbare) psychologische Plausibilität: Erst wenn die Lebensrechtler als Monster angesehen werden, kann die Mär von der Abtreibungsärztin als Beschützerin der Frauen verbreitet werden.

Die sog. „bürgerliche Presse“ müsste diese Taktik der psychologischen Kriegsführung durchschauen. Es ist deshalb eine Schande, dass sie sich an diesem Propaganda-Feldzug gegen das Leben beteiligen.