Mittwoch, 9. Januar 2019

Tim lebt

Pilar von Oldenburg

„Tim lebt“ war in den späten 1990er eines der wichtigsten Schlagwörter oder Slogans der Lebensrechtler.

Auf Märschen und sonstigen Straßendemonstrationen für das Recht auf Leben der ungeborenen Kinder sah man regelmäßig Plakate mit dieser Aufschrift: „Tim lebt“.

Das Oldenburger Baby, welches seine Abtreibung überlebte und adoptiert wurde, wurde zum Symbol und zum Beispiel für viele.

Er symbolisierte, dass selbst in unserer Zeit, die von den Massenabtreibungen geprägt ist, das Leben siegen kann.
Er symbolisierte, dass selbst in einer Welt, die von der Kultur des Todes geprägt ist, die Menschlichkeit existiert. Ja, denn eine Familie adoptierte das autistische Kind mit Down Syndrom und erzog es.
Er symbolisierte auch, dass sich der Einsatz für das Leben auch unter schwierigsten Umständen lohnt. Damit wurde Tim, das Oldenburger Baby, eine Quelle der Freude und der Hoffnung für viele.

Und: Tim zeigte der ganzen Welt, dass er ein glückliches und normales Kinde war - auch mit Down-Syndrom und Autismus.

Seine Adoptiveltern berichteten: „Wir sind sehr traurig und wissen noch nicht, wie wir den Verlust unseres einzigartigen, lebensfrohen und Freude verbreitenden Sohns verkraften sollen.“

Ich habe die Nachricht über seinen Tod am 7. Januar durch eine Meldung im katholischen Portal „Kath.Net“ gelesen, in welchem regelmäßig Nachrichten über das Thema Lebensrecht veröffentlicht werden.

Meine Überraschung war nicht gering, als ich sah, dass über Tims Tod auch in den Mainstream-Medien berichtet wurde.

Schon in den Titeln schrieben sie, dass Tim seine Abtreibung überlebt hatte.

ZDF: Der Junge, der seine Abtreibung überlebte.
Die Welt: Die Ärzte gaben ihm nur ein Jahr – Nun ist Tim mit 21 Jahren gestorben.
Nordwest-Zeitung: ABTREIBUNG ÜBERLEBT - „Oldenburger Baby“ Tim mit 21 Jahren gestorben.

Erstaunlich: Selbst Medien, die üblicherweise die Seite der Abtreibungslobby verteidigen, mussten über diesen tragischen, heroischen und herzzerreißenden Fall berichten.

An diesem Fall kann man sehen, was ein einziges Kind und eine einzige Familie für die Sichtbarkeit der ungeborenen Kinder leisten kann.

Tim wird weiter in den Herzen unzähliger Menschen leben, die sein Leben mitverfolgt haben.

Er lebt auch weiter im öffentlichen Bewusstsein Deutschlands.

Möge Gott Tims Beispiel nutzen können, um die Herzen derer zu bewegen, die Tag für Tag arbeiten, das Recht auf Leben der ungeborenen Kinder zu bekämpfen.