Tatsächlich ist die Abtreibung eine schwere Niederlage des Menschen und der zivilen Gesellschaft. Mit ihr wird das Leben eines menschlichen Wesens Gütern von geringerem Wert geopfert, wobei Beweggründe angeführt werden, die häufig von Mangel an Mut und Vertrauen in das Leben und manchmal vom Verlangen nach einem falsch verstandenen Wohlstand bestimmt sind. Und statt einzugreifen - wie es seinem Auftrag entspräche - und das in Gefahr befindliche unschuldige Leben dadurch zu verteidigen, dass er seine Tötung verhütet und sein Leben und Wachstum mit angemessenen Mitteln sicherstellt, gestattet der Staat das Todesurteil und wirkt sogar an seiner Durchführung mit. Das ist eine der besorgniserregenden Folgen des theoretischen und praktischen Materialismus, der mit der Leugnung Gottes schließlich auch den Menschen in seiner wesentlichen transzendenten Dimension leugnet.
Papst Johannes Paul II. vor 25 Jahren in seiner Ansprache bei der Audienz für Repräsentanten der italienischen “Bewegung für das Leben” am 25. Januar 1986.