Montag, 25. Oktober 2021

Linke Randale gegen Prozession für das Leben Farbanschlag auf den Dom in Münster



Felizitas Küble (Christliches Forum)

Am Samstag, dem 23. Oktober 2021, wurde in Münster erneut der Gebetszug für das Leben mit weißen Holzkreuzen durchgeführt. Veranstalter ist seit Jahrzehnten der Verband „EuroProLife“ von Wolfgang Hering, der diese Gedenkaktion für die Ungeborenen auch in Erinnerung an Kardinal von Galen durchführt, den Bischof und „Löwen von Münster“, der mit seinen weltberühmten Predigten mutig gegen den Massenmord an behinderten Menschen in der NS-Diktatur aufstand.

Auch heute wollen sich Christen mit dem Unrecht der Massenabtreibung nicht abfinden. Gleichwohl betont Versammlungsleiter Hering, dass es sich bei dieser Prozession nicht um einen „politischen Marsch“ handelt, auch nicht um eine Diskussionsplattform, sondern um Gebete für die bedrohten Babys im Mutterleib und für alle Betroffenen, seien es Täter/innen oder Opfer. Es gehe nicht um Anklage, sondern um Fürbitte und darum, auch in der Öffentlichkeit ein Zeugnis zu geben für das Leben.

Die Initiative begann mit einer Kundgebung auf dem Kirchplatz von St. Aegidii in der Innenstadt von Münster mit über 100 Teilnehmern. Wolfgang Hering erinnerte an die tödlichen Euthanasie-Maßnahmen in unseliger Zeit: 1938 habe der NS-Staat die Hebammen dazu verpflichtet, behinderte Frühgeborene dem Gesundheitsamt zu melden; sie wurden abgeholt und starben nach einigen Wochen an einer angeblichen „Lungenentzündung“ etc. So wurde die Vernichtung „unwerten“ Lebens gegenüber dem Volk vertuscht.

Heute wird gerne vom „Selbstbestimmungsrecht“ der Frau über ihren „Körper“ gesprochen. Hering erklärte, die Forderung sei zunächst völlig berechtigt – sofern es wirklich um den Körper der Schwangeren geht – und nicht um das Kind im Mutterleib, das über (s)einen eigenen (!) Körper verfügt.

Abtreibung ist nicht etwa Ausdruck von Selbstbestimmung, sondern Fremdbestimmung gegen das Lebensrecht der Ungeborenen. Das gilt auch für die Tötung behinderter Kinder im Mutterleib, die sogar über den 3. Monat hinaus straffrei möglich ist. Hering betonte: „Ungeborene sind Menschen wie Du und ich.“

Der Präsident von EuroProLife erwähnte sodann seine Eindrücke aus der Begleitung von Abtreibungsbetroffenen der letzten 25 Jahre. Viele Frauen seien verzweifelt, würden um ihr getötetes Kind weinen und ihre Tat zutiefst bereuen.

Seit Jahrzehnten gibt es linksradikale Randale gegen diese friedliche Prozession, die aus Gebeten, Liedern sowie Phasen stiller Besinnung besteht – und durch die Innenstadt von Münster führt, vorbei an mehreren Kirchen (z.B. Lamberti, Ludgeri, Liebfrauen) und auch an der Synagoge.

Nur durch starken Polizeischutz von hunderten Beamten ist es den Lebensrechtlern überhaupt möglich, den Domplatz für ihre Abschlusskundgebung zu erreichen (dies wurde früher mehrfach von Chaoten blockiert).

Die Polizei reagierte sehr hurtig und aufmerksam; sie flankierte unseren Gebetszug auf beiden Seiten; zudem fuhren zwei große Polizeiwagen und Motorräder unserer Prozession vorneweg und weitere Mannschaftswagen folgten hinten.

Überdies waren Polizeiautos in mehreren Seitengassen quer abgestellt und zusätzlich Gitter aufgebaut, um die Abtreibungs-Aktivisten zurückzudrängen. Wie die „Westfälischen Nachrichten“ heute schrieben, haben die Sicherheitskräfte teils „rigoros durchgegriffen“, um unsere Prozession zu schützen.

Die Gegendemonstranten störten unseren Gebetszug mit lautstarkem Geschrei und Krach (Sirenen, Trillerpfeifen, auf Töpfe schlagen etc.). Sie riefen ständig ihre üblichen Sprüche „Kein Gott, kein Staat, kein Patriarchat“ – „Ob Kinder oder keine entscheiden wir alleine“ – oder Frechheiten wie „Haltet die Fresse!“.

Besonders irrsinnig war die Parole: „Für die Freiheit, für das Leben, Selbstbestimmung muss es geben“ – Ausgerechnet die Forderung nach Abtreibung soll „für das Leben“ sein?!

Die Passanten in den Fußgängerzonen und Geschäftsstraßen schauten dem „aufregenden“ Treiben erstaunt zu, teils mit offenen Mund standen sie verblüfft da und konnten es wohl nicht fassen, dass diese harmlosen Beter unentwegt von Chaoten verbal attackiert wurden.

Am Schluss trafen sich die Lebensrechtler auf dem Domplatz von Münster am steinernen Denkmal des Kardinal von Galen, das seit Jahren von der Gegenseite übel beschmiert wird und auch jetzt massiv mit Farbe verunstaltet war.

Noch schlimmer traf es allerdings den Sankt-Paulus-Dom unweit des Galen-Denkmals: Dort hatten Chaoten ihre Parolen hinterlassen: „PATRIARCHAT ZERSCHLAGEN“ – und für totale Abtreibungsfreiheit: „§ 218 ABSCHAFFEN“ – eine schwere Sachbeschädigung an einem Gotteshaus. – Auch an der Aegidii-Kirche gab es wieder Farb-Attacken mit Abtreibungsparolen.

Als die Beter mit ihren weißen Holzkreuzen und Gesängen zum Domplatz zogen, erwartete sie bereits ein ohrenbetäubender Lärm von der „Antifa“ und sonstigen ultralinken Gruppen. Die Polizei schützte unsere Abschlusskundgebung durch ein Gitter und durch ihre massive Präsenz vor dem Näherrücken von Randalierern. Der Krach war trotz des Abstands noch so enorm, dass wir die Ansprache von Herrn Hering akustisch kaum verstehen konnten.

Die Parolen auf den Plakaten der Gegner waren z.T. äußerst primitiv: So z.B. „Christentum ist eine Sch…-Religion“ (dort natürlich keine Pünktchen) sowie „Hätt Maria abgetrieben, wärt ihr uns erspart geblieben“ – oder im übelsten Gossenjargon: „Auch Maria hat gef….“ (im Original ausgeschrieben). Es geht hier anscheinend nur um aggressive Provokation.

Gleichwohl rief Herr Hering alle dazu auf, die meist jungen Leute nicht zu verurteilen, sondern zu beten, denn alle Menschen sind Gottes Geschöpfe, auch die irrenden.

Das Vaterunser fordert uns auf: „….wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.“ – So seien diese Störaktionen gleichsam ein „Trainingscamp“ für den christlichen Vergebungswillen, erläuterte der Versammlungsleiter.

Der HERR schaue auf unseren Einsatz und ER höre unsere Fürbitten, sagte Hering weiter: „Der Teufel hasst betende Christen.“ – Für die „Höllenpost“ (wenn es eine solche Zeitschrift gäbe) seien die Gebete und das Zeugnisgeben der Gläubigen eine echte Katastrophenmeldung, meinte er in anschaulicher Bildersprache: „Erst recht, weil uns die Polizei auch noch wirksam beschützt.“

Am Schluss dankte Hering allen Teilnehmern und besonders den Beamten für ihren Einsatz, wobei – wie jedes mal am Kardinal-von-Galen-Denkmal üblich – zum Abschluss ein Vaterunser und Ave Maria für die Polizisten und ihre Familien gebetet wurde.

Felizitas Küble leitet den KOMM-MIT-Verlag und das Christoferusewrk in Münster. Original erschien in https://christlichesforum.info/linke-randale-gegen-prozession-furs-leben-farbanschlag-auf-den-dom-in-munster/