Montag, 23. Juli 2018

Down-Syndrom: Abgeordnete fordern Debatte über Bluttests

Bundestagsabgeordnete von Union, SPD, FDP, Bündnis 90/Die Grünen und der Linkspartei fordern eine parlamentarische Debatte über Bluttests zur Erkennung des Downsyndroms (Trisomie 21) und sonstiger Anomalien bei ungeborenen Kindern. Das berichtet die Evangelische Nachrichtenagentur „idea“ unter Berufung auf der „Bild am Sonntag“. 

Konkreter Anlass ist die geplante Einführung von Schwangerschaftstests zur Feststellung von Down-Syndrom in den Regelleistungskatalog der Gesetzlichen Krankenkassen einzuführen (der sog. Pränatest der Firma Lifecodexx).

Federführend ist der „Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA)“, also das oberste Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung der Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten, Krankenhäuser und Krankenkassen in Deutschland.

Bislang gehört der Test, der zwischen 250 und 400 Euro kostet, nicht zu den Kassenleistungen.

Sollte der Pränatest eingeführt werden, würde er praktisch flächendeckend durchgeführt werden, was einer Rasterfahndung nach Kinder mit Down-Syndrom gleichkäme. 

Zehn Bundestagsabgeordnete von CDU/CSU, SPD, FDP, Bündnis 90/Die Grünen und der Linken fordern in einer Stellungnahme, die den Namen „Vorgeburtliche Bluttests – wie weit wollen wir gehen?“ trägt, eine offene Debatte über den Test. 

Zu den Unterzeichnern des Papiers gehören die frühere Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) und der Präsident der Ärztekammer Nordrhein, Rudolf Henke (CDU). Henke ist auch Vizevorsitzender des Gesundheitsausschusses des Deutschen Bundestags. Weitere Unterstützer sind die Fraktionsvorsitzenden von CDU/CSU, Volker Kauder (CDU), und Bündnis 90/Die Grünen, Katrin Göring-Eckardt.